BilRess-Webseminare
7. BilRess-Webseminar
Gemeinsam Reparieren: Rohstoffe schonen & Wissen tauschen
Am 26.04.2021 fand das 7. digitalen BilRess-Webseminar gemeinsam mit dem Netzwerk Reparatur-Initiativen statt. Zunächst gab Prof. Holger Rohn einem kurzen Überblick über das BilRess-Netzwerk und seine Aktivitäten. Im Anschluss startet unsere Referentin Frau Hemmelmann vom Netzwerk Reparatur-Initiativen mit ein paar einleitenden Worten zur Anstiftung. Sie beschrieb den Zweck und die Ziele der Stiftung, die u. a. darin liegen gemeinschaftlich ins Handeln zu kommen – vom „do it yourself“ zum „do it together“. Die Bedeutung Handlungsalternativen für den Lebensalltag der Menschen zu kreieren und zu fördern wird auch im kurzem Video deutlich, das u. a. die Aufgaben der Koordinierungsstelle Netzwerk Reparatur-Initiativen beleuchtet.
Bevor es mit dem inhaltlichen Hauptteil losging, fragte Frau Hemmelmann die 28 Teilnehmenden, ob sie bereits in einem RepairCafé zu Gast oder gar aktiv gewesen sein. Rund die Hälfte der Teilnehmenden beantwortet dies mit “Ja”, manche seien regelmäßig aktiv, andere haben sogar schon ein Online-RepairCafé besucht. Auch bei der Frage nach dem Erfolg des Besuches kamen vielen Rückmeldungen. Viele berichteten, dass im Anschluss das entsprechende Gerät wieder funktionstüchtig gewesen sei und freuten sich, dass so Rohstoffe geschont werden konnten. Auch von der tollen Stimmung und das angenehme Miteinander beim gegenseitigen Helfen in den Werkstätten wurde berichtet.
Für alle “RepairCafé-Neulinge” beschrieb unsere Referentin darauf hin, was in RepairCafés passiert und wie sie organisiert sind. So sei ein Besuch in einem RepairCafé immer dann lohnenswert, wenn die Garantie abgelaufen und der “klassische” Weg keine Option mehr sei. Natürlich übernimmt ein RepairCafé keine Haftung für die Reparatur und auch ein Erfolg sei nicht immer sicher. Trotzdem seien ca. 70 – 80 % der Reparaturen erfolgreich. Da kein finanzieller Druck vorhanden sei, würde sich Zeit genommen – für die kaputten Geräte, aber auch die Menschen. So könnten die RepairCafés einen Beitrag leisten um Ressourcen zu schonen. Außerdem würde der menschliche Austausch in den Werkstätten großgeschrieben. Und auch eine “nicht-erfolgreiche” Reparatur sei nicht umsonst – schließlich hat man trotzdem neue Fertigkeiten gelernt und neue Kontakte geknüpft.
Immer wieder machte Frau Hemmelmann Pausen und ging auf die Fragen und die lebhafte Diskussion im Chat ein. So wollten die Teilnehmenden z. b. wissen, wie man am Besten neue Reparateure finden könne? Wie es eigentlich mit Versicherungen aussehe? Ob man sich einfach RepairCafé nenne dürfe oder ob der Begriff geschützt sei? Ob es schwer sei geplante Obsoleszenz aufzudecken? Oder ob es eine systematische Zusammenarbeit mit Makerspaces gebe?
Zum Abschluss ging Frau Hemmelmann noch auf das Reparieren im Bildungskontext ein. Und stellte einige Praxisbeispiele vor. Auch hier entwickelte sich wieder ein lebhafter Austausch. Abschließend bleibt festzuhalten, dass immer mehr RepairCafé in Deutschland entstehen. Auch wenn aktuell coronabedingt viele pausieren, ist nach wie vor ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Dabei sei der Effekt auf die Schonung unserer natürlichen Ressourcen z. B. im Vergleich zum Bausektor klein, doch trotzdem ein wichtiger Schritt zum nachhaltigeren Umgang mit unseren endlichen Rohstoffen.
Veranstaltungs-Ort: GoToMeeting
Start-Datum: 26.04.2021
Start-Zeit: 17:30:00
End-Zeit: 19:00:00