BilRess-Webseminare

27. BilRess-Webseminar

“Energie- und Rohstoffwende zusammendenken”

Am 20.02.2024 fand das 27. BilRess-Webseminar gemeinsam mit PowerShift statt. Nach der obligatorischen BilRess-Vorstellung übernahm Maja Wilke das Wort.

Zunächst gab sie einen kurze Situationsbeschreibung, so verbrauche Deutschland jährlich 16 Tonnen Rohstoffe pro Kopf. Damit sei Deutschland auf Platz fünf der größten Rohstoffverbrauchern weltweit.

Die hohe Nachfrage gehe aktuell mit einer Vielzahl an Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen durch den Bergbau einher, wie u.a. Wasserknappheit, Rodungen, Ausbeutung, Lebensgefahr, ungenügende Arbeitssicherheit, Verletzung indigener Rechte, fehlende Arbeitsrechte, Umweltkatastrophen, Zerstörung von Lebensgrundlagen, Kinderarbeitt, Vertreibung, Luftverschmutzung und Schwermetallbelastung. Zudem sei der Bergbau sehr klimaschädlich, so gehen 10 – 14 % der globalen Emissionen auf Gewinnung, Verarbeitung und Transport von Metallen zurück.

PowerShift setzt sich daher für eine Rohstoffwende ein. Konkret fordern sie, den absoluten Rohstoffverbrauch zu reduzieren, die Einhaltung von Menschenrechten und die Durchsetzung von Umweltstandards.

Im Fall des Rohstoffverbrauch bedeute dies Förderung von Kreislaufwirtschaft und Langlebigkeit, Festschreibung von Ressourcenschutzziele in allen Sektoren, stärkere Nutzung von Sekundärrohstoffen sowie die Umstrukturierung von Produktions- und Konsumbereichen.

Abschließend wurde mit den 33 Teilnehmenden die Frage diskutiert, ob sich eine Rohstoffwende und die Energiewende vereinen ließen, da die Energiewende zunächst mit einem erhöhten Rohstoffbedarf einhergeht. Maja Wilke betrachtete dafür v.a. die Energiegewinnung und E-Mobilität. Für den Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik steige der Rohstoffbedarf zwar an, mache im Gesamtbild aber nur wenige Prozent aus. Knackpunkt sei die E-Mobilität, da v.a. E-Batterien den Rohstoffbedarf stark steigen ließen. Trotzdem sei eine Energie- und Rohstoffwende möglich, sofern ebenfalls eine Mobilitätswende vorgeht. Konkret bedeute dies, Einsparpotenziale im Transportsektor durch kleinere und leichtere Fahrzeuge zu realisieren, die Reduktion der Gesamtzahl von Autos (weg vom Individualverkehr) sowie die Förderung von Langlebigkeit und die Wiederverwertung von Autos mitzudenken.

Veranstaltungs-Ort: Online, GoToMeeting

Start-Datum: 20.02.2024

Start-Zeit: 14:00:00

End-Zeit: 15:30:00